SchreibPROBLEME – 5. Schreibprobleme in der Schule

Schreibprobleme in der Schule

Immer mehr Kinder haben Probleme mit der Handschrift. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ein häufiger Grund – nicht nur in Deutschland – sind fehlende motorische Grundfertigkeiten. Viele Probleme treten aber auch erst auf, wenn z.B. in höheren Klassen schneller geschrieben werden soll.

Normale Schreibbewegungen sind

  • flüssig und rhythmisch
  • schnell
  • ohne bewusste Aufmerksamkeit, also automatisiert
  • vorausgeplant, wiederholgenau, optimiert
  • ohne großen Kraftaufwand

Die Schrift sollte außerdem für sich selbst und für andere lesbar sein.

Sind die normalen Schreibbewegungen gestört oder unzureichend entwickelt, äußert sich dies in unterschiedlichen Schreibproblemen. Insbesondere treten auf

  • Schmerzen im Arm, die Hand wird häufig ausgeschüttelt
  • erhöhter Druck auf Stift und/oder Papier
  • eine verkrampfte und/oder wechselnde Stifthaltung
  • ein häufiges Absetzen des Stiftes, das Schreiben wirkt dadurch sehr steif und ungelenk
  • eine verlangsamte Schreibgeschwindigkeit
  • wechselnde Buchstabenformen bis hin zu unleserlichen Buchstaben
  • ungleichmäßige Buchstabengröße
  • unregelmäßige Abstände innerhalb von Wörtern und/oder zwischen Wörtern
  • wechselnde Schriftlagen
  • Nichteinhaltung der Linienführung
  • ungünstige Buchstabenverbindungen
  • ungünstige Sitzhaltung und Heft- bzw. Blattlage
  • Verlust der Formkontrolle und Zunahme von Schreibfehlern bei schnellerem Schreiben

Ein häufiges Problem: Der Zeigefinger wird überstreckt und der Stift mit erhöhter Kraft gehalten. Das führt auf Dauer oft zu Schmerzen beim Schreiben. Auch die Sitzhaltung beeinflusst das Schreiben. Wird der Kopf aufgestützt, erhöht sich der Druck auf die Schreibhand, damit das Heft nicht verrutscht.

Die Ursache von Schreibproblemen muss nicht unbedingt ein Problem in der Feinmotorik der Hand sein. Oft liegt das Problem in der Entwicklung einer flüssigen und individuellen Handschrift. Es wird zu viel Wert auf die Form der Schrift gelegt und die Schreibbewegungen werden nicht automatisiert.

Aber auch andere Aspekte wie visuelle Wahrnehmung, Körpertonus und Koordination sollten überprüft werden.

Durch frühzeitige und gezielte zusätzliche Förderung seitens der Schule (z.B. Förder- oder Pluskurse) kann oft Abhilfe geschaffen werden. Häufig fehlen jedoch die zeitlichen und personellen Ressourcen der Schule, um Kinder gezielt im Schreiblernprozess zu unterstützen. Dann ist es wichtig, frühzeitig die Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen, die mit einer detaillierten Schreibanalyse die Ursachen für Schreibprobleme untersuchen und ein gezieltes Schreibtraining anbieten.

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