HandSchriftTIPPS – 2. Keine Lernumwege bei der eigenen Handschrift

Keine Lernumwege bei der Entwicklung der eigenen Handschrift

Der Schreiblehrgang mit verbundener Schrift beginnt oft schon gegen Ende der 1.Klasse. Die Unterschiede in der Schreibentwicklung sind zu diesem Zeitpunkt in der Regel groß und für viele bedeutet ein zu schneller Übergang von der Druckschrift zur Schulausgangsschrift eine Überforderung und einen Rückschritt in der Entwicklung der persönlichen Handschrift. 

“Z” in LA

Nicht nur für schreibschwache Kinder ist dies ein Lernumweg, der Zeit, Motivation und Kraft kostet. Häufig automatisieren sich, wie dokumentierte Beispiele aus der Förderung zeigen, fehlerhafte Schreibabläufe, meist verbunden mit erhöhtem Schreibfrust.

Positive Effekte für die Rechtschreibung bleiben aus.

Florian, Ende 1.Jgst, Grundschule, ist eigentlich ein geschickter Schreiber. Welche Schwierigkeiten er mit der verbundenen Schrift hat, zeigt der Ausschnitt auf seiner Heftseite. Er wiederholt in der Schule Wörter in Druckschrift (Heftseite oben) und lernt (Heftseite Mitte) gleichzeitig Wörter in der Lateinischen Ausgangsschrift (LA) mit fragwürdigen Bewegungsabläufen der Buchstaben und Buchstabenverbindungen.

Schweizer Basisschrift

Dass es auch anders und erfolgreich geht, zeigen unterrichtsbegleitende Studien in der Schweiz.
Die Kinder lernen eine sogenannte Basisschrift, die der Druckschrift ähnelt, und dürfen selbst entscheiden, welche Buchstaben sie verbinden und welche nicht. Die Lehrkräfte unterstützen sie dabei.
Vergleichbar ist in Deutschland das Konzept der Grundschrift  und die Methode der Schriftentwicklung des Grundschulverbandes. „Ausgehend von Schriftformen der „Grundschrift“ können Schülerinnen und Schüler von Anfang an eine persönliche Handschrift entwickeln. Das Erlernen und Einüben von zwei Ausgangsschriften (Druckschrift, Vereinfachte Ausgangsschrift) wird dadurch umgangen“, heißt es im LehrplanPlus Bayern für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
Kritisch anzumerken sind bei beiden Konzepten die insgesamt vertikale Ausrichtung der Buchstaben und Schriftzüge in Teilverbindungen.

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